Ein Spargelhof mit Geschichte

Im Osten des Münsterlandes, im Ortsteil Füchtorf der Stadt Sassenberg liegt „das Spargelparadies“ Deutschlands, dessen Spargel in jeder Saison heißbegehrt ist. Hier hat Willi Kreienbaum sen. als erster Füchtorfer Landwirt 1947 mit dem Anbau des Spargels angefangen, nachdem er sich mit dem beliebten Königsgemüse länger beschäftigt hatte. Dabei erkannte er, dass der sandige Boden in Füchtorf sich hervorragend für den Anbau von Spargel eignet und begann mit dem professionellen Spargelanbau.

Unser landwirtschaftlicher Betrieb wurde übrigens bereits vor mehr als 500 Jahren gegründet, somit können wir auf eine lange Tradition in der Landwirtschaft zurückblicken.

Heute sind wir eine erfolgreiche Unternehmensgruppe, die Ihren Erfahrungsschatz in der Landwirtschaft mit moderner Technik und aktuellen Erkenntnissen kombiniert. Dies macht uns zu einem leistungsfähigen und innovativen Betrieb, der seinen Kunden in allen Sparten des Spargelbaus kompetent zur Seite steht: Von der Beratung, über die Jungpflanzen-Vermehrung und den Spargelanbau, sowohl national als auch international, bis hin zum gesamten Spektrum der Technik und Dienstleistung – auf unsere Fachkenntnisse können Sie sich stets verlassen.

Spargelhof Kreienbaum
    … kompetent im Spargelanbau!

Auszug aus "Kulinarisches Münsterland"

Füchtorfs erster Spargelhof? Der Besucher des Dorfes staunt ein wenig und fragt sich skeptisch: Hat es auch wirklich seine Richtigkeit mit dieser Selbstbeschreibung der Kreienbaums?
Aber ja! Denn niemand anderem als Willy Kreienbaum ist es überhaupt zu verdanken, dass Füchtorf in der Riege der deutschen Spargeldörfer ganz weit vorn steht. Gleich neben dem legendären badischen Schwetzingen oder dem niederrheinischen Walbeck. Denn bereits in den Jahren 1946 und 1947 pflanzte Willy Kreienbaum hier den ersten Spargel. In einer Zeit also, als die Landwirte im Umkreis noch keinen Gedanken an das edle Gemüse verschwendeten. Spargel - das war damals ein Luxusprodukt für einige wenige. Aber Bauer Kreienbaum, der damals noch einen gemischten Landwirtschaftsbetrieb führte, war eben ein Visionär. Einer, der über den Tellerrand des eigenen Hofes hinaus zu schauen vermochte. Mit der gewohnten bäuerlichen Bewirtschaftung würde es, so dachte sich der Füchtorfer, in Zukunft nicht mehr so einfach weitergehen können, es mussten Alternativen her. Lehrbücher für den Spargelanbau freilich gab es damals noch nicht, Vater Kreienbaum musste Lehrgeld zahlen: In der ersten Zeit gab es so manchen Misserfolg, und der empfindliche Spargel gelang nicht in jedem Jahr so, wie er sollte. Auch der Vertrieb war damals mühsamer als heute. Mit dem Fahrrad zog Willy Kreienbaum in den Fünfzigern zum Warendorfer Markt, auf dem Gepäckträger einen Korb mit den weißen Stangen.

Fast 20 Jahre sollte es dauern, bis sich das Edelgemüse etablieren konnte und der Kreienbaumsche Betrieb sich voll und ganz auf Spargel konzentrierte. Schnell wurde der Hof zu einer der ersten Spargeladressen im Münsterland. Nicht bloß an Ort und Stelle wurde (und wird) der Spargel heute verkauft, die Kreienbaums schufen auch Verkaufsstellen im Ruhrgebiet und beliefern die Gastronomie. Übrigens: Erst Ende der Sechziger zogen auch andere Füchtorfer Betriebe nach. Genau jene, die Pionier Kreienbaum zuvor noch ob seiner neuen Ideen belächelt hatten.

Aber Füchtorf ist nicht zufällig ein Spargeldorf geworden. Die ungewöhnlich grobkörnigen Sandböden mit ihrem dennoch hohen Humusgehalt lassen den Spargel schnell sprießen. Er behält auf diese Weise seinen so geschätzten zarten Geschmack und entwickelt keine unangenehmen Bitterstoffe. Dieses einmalige Luxusprodukt ist von Mitte April bis zum 24. Juni im schmucken Hofladen erhältlich. Grün und weiß frisch vom Feld – nur gewaschen oder praktischerweise bereits geschält. Denn Willy Kreienbaum - der Sohn des Spargel-Vorreiters - ist nicht bloß Spargelanbauer, sondern auch Erfinder einer patentierten Spargelschälmaschine. Das System Kreienbaum wird nicht nur auf dem eigenen Hof eingesetzt, sondern mittlerweile in alle Welt exportiert. Und wenn die Spargelsaison beendet ist und wieder etwas Ruhe einkehrt auf dem Hof, dann jettet Willy Kreienbaum junior nach Südafrika oder nach Asien, um die Spargelanbau- und Spargelschältechnik aus Füchtorf in aller Welt populär zu machen. Vater Willy hätte sich solche Erfolge im kalten Winter 1946/47 wohl nicht träumen lassen!